Lake Eyasi

Von Karatu aus geht es off road zum Lake Eyasi, der am südlichen Rand der Ngorongoro Conservation Area liegt. Nach gut zwei Stunden durch den Busch erreichen wir das Kisema Ngeto Tented Camp. Es ist ziemlich neu und noch im Aufbau, wunderschön gelegen am Ufer des Lake Eyasi.
Lake Eyasi

 

Das Haupthaus ist im traditionellen Stil erbaut.

Sechs geräumige Safari-Zelte dienen den Gästen als Unterkunft.


Das Camp wird mit Wasser aus einer Quelle versorgt, die viele Kilometer weiter irgendwo im Busch entspringt und unterirdisch den See und damit das Camp erreicht, wo es wird in mehreren Becken aufgefangen wird. Man kann in dem glasklaren Wasser auch schwimmen. Und manchmal wird auch das Abendessen darin gefangen, denn die Bassins sind voller Fische.


Am Abend sitzt man gemütlich um das Lagerfeuer. Und der Sonnenuntergang ist postkartenreif.

Sonnenuntergang

Tanzania hat über 100 ethnische Gruppen. Die meisten sind bis zu einem gewissen Grad “westernized”, aber einige wenige leben noch das traditionelle Leben wie vor Hunderten von Jahren.
Die Barabaig und Hadzabe Leute sind Beispiele dafür.
Die Barabaig gehören wie die Massai zu den Niloten. Beide besitzen riesige Rinderherden, die von den Kriegern vor Löwen und Hyänen beschützt werden, wenn sie auf der Suche nach Wasser und Gras umherziehen.

Massai Maenner

Die jungen männlichen Massai lernen früh sich um das Vieh zu kümmern. Sie lernen alles was notwendig ist - von der Geburtshilfe beim Kalben bis zum Schlachten zum Verzehr.
Alle 7-10 Jahre findet das Beschneidungsritual statt, durch das die 15 bis 23-jährigen Jungen zu Kriegern werden. Die jungen Morans (Krieger) ziehen in kleinen Gruppen umher und bemalen ihre Gesichter mit weisser Farbe als Zeichen ihrer neuen Würde.

Massai Boy

Massai und Barabaig sind verfeindete Stämme der gleichen ethnischen Gruppe, die sich heute noch bekriegen. Die letzte grosse Schlacht fand vor ca. 10 Jahren statt.
Massai Krieger Massai Krieger

Wir fahren durch den Busch und sind gespannt was uns erwartet. Es ist geplant, den Schmied vom Stamm der Barabaig zu finden. Niemand weiss ganz genau, wo er sich zur Zeit aufhält. Nach einer ganzen Weile kreuz und quer durch den Busch fahren, hören wir ein metallisches “Pling, Pling”. Hier muss er sein! Richtig, von außen so gut wie nicht sichtbar, befindet sich hinter den Büschen die mobile Werkstatt des Schmieds. Mit einem Blasebalg aus Tierhäuten wird das Feuer in Gang gehalten.

Schmied CampFeuerBlasebalg

Der Boss hat gehört, dass Besucher da sind. Erst mal macht er ein bisschen Musik für uns auf einem ziemnlich seltsamen Instrument. Aber dann legt er selbst Hand mit an und zeigt uns wie aus einem alten Messingschloss Armbänder werden.
Der Schmied Armreifen
Als nächstes besuchen wir ein Barabaig Dorf. Ein Dorf wird nur von einer Gross-Familie bewohnt. Sie besteht aus einem Oberhaupt mit seinen diversen Frauen (in diesem Fall neun!) sowie den Söhnen und Töchtern mit ihren Männern und Frauen, bis diese ein eigenes Boma gründen. Die Männer sind alle mit den Rindern auf Wanderschaft, die Frauen freuen sich über die Abwechslung durch unseren Besuch.
Barabaig Dorf Barabaig Familie
Die Kinder sehen alle gut genährt und fröhlich aus. An den Füßen tragen sie Glöckchen, damit man immer weiß, wo sie sind.
Barabaig Kinder KindMutter und Kind

Viele der Frauen tragen Schmucknarben im Gesicht. Sie geben uns aber zu verstehen, dass sie ihren Kindern diese Narben nicht mehr zufügen.

Barabaig  Frau Barabaig Frau Barabaig Frau

Weiter im Busch leben die Hadzabes, Ost-Afrikas letzte Jäger und Sammler. Hier am Rande der Serengeti leben noch ca. 800 von ihnen in kleinen Gruppen von ungefähr 15-20 Erwachsenen mit Kindern.
Sie haben keine Häuptlinge und betreiben keine Landwirtschaft. Sie halten kein Vieh und schlafen auf dem Boden. Sie kennen keine Wörter für Vergangenheit und keine für Zukunft
Ihre Sprache hat einen Klicklaut ähnlich wie einige Sprachen im südlichen Afrika, aber das ist auch die einzige Ähnlichkeit dieser Sprachen.

Hadza Haus Hadza Mann
Sie begrüßen uns zwar alle mit Handschlag, sind aber nicht sehr an uns interessiert. Die Frauen sitzen auf dem Boden und stellen Bänder und Ketten her.
Hadza Frau Hadza Schmuck Hadza Frau

Sie kennen keinen Besitz, außer Pfeil und Bogen mit denen sie jagen. Haare der erlegten Tiere werden am Bogen befestigt. Die Männer stellen die Pfeile selbst her. Die Pfeilspitzen für größere und gefährliche Tiere werden in eine hochgiftige Flüssigkeit getaucht, die sie aus einer bestimmten Pflanze herstellen.

Pfeil und BogenPfeilspitze

Sie machen Feuer, indem sie hartes und weiches Holz aneinander reiben. Schon die kleinen Jungs können das. Mit dem Feuer werden die Pfeifchen angezündet. Die Männer rauchen leidenschaftlich gern, die Pfeife geht reihum. Und am meisten freuen sie sich, wenn sie dann so richtig husten müssen.
Raucher

Wir wollen sie auf ihrer Suche nach Honig begleiten. Normalerweise ist das eine stundenlange Wanderung durch den Busch. Es dauert eine Weile, bis Nigel sie überzeugen kann, heute mal ausnahmsweise mit dem Auto auf Honigsuche zu gehen. Aber dann wollen alle mit und gehen kaum in unser Auto. Es dauert eine ganze Weile bis wir fündig werden, und wir sind froh, diese Strecke nicht laufen zu müssen.
Ausfahrt

Endlich halten wir an, ein winziges Teilchen an einem Baum zeigt ihnen: Hier gibt es Honig! Sofort geht einer daran die Rinde aufzuhacken.
Bienenstock Bienenstock
Alle freuen sich schon auf den Leckerbissen. Aber die Geschmäcker sind verschieden!
Honig Honig

Immer wieder buddelt einer Wurzeln aus oder knabbert auf Samen herum. Hier ist es die Wurzel eines bestimmten Busches auf dem er herumkaut. Sie soll gegen Herzkrankheiten helfen, macht er uns klar.

Wurzeln

Eine Pause muss auch sein. Sie halten ein ausgedehntes Schwätzchen, das natürlich keiner von uns versteht, eigentlich scheinen sie uns vergessen zu haben. Ein Zigarettchen mit entsprechender Husterei gehört auch dazu.

Rauchen

Die riesigen Baobab Bäume prägen hier die Landschaft. Domy muss ausnahmsweise mal als 'Scale' herhalten.

Baobab

Zurück im Lager wollen die Männer ihre Fertigkeit mit Pfeil und Bogen beweisen. Die Buschleute spannen den Bogen nicht mit den Arm-, sondern mit den Rückenmuskeln.
MuskelnMuskeln
Einer der besten Schützen ist dieser kleine Junge, zwischen a cht und zehn Jahre alt.
Hadza Junge
Mike versucht sein Bestes. Als Anerkennung schenkt ihm einer der Buschleute seinen Bogen und seine Pfeile!
Mike Anerkennung
Es ist spät geworden. Weit in der Ferne schimmert der Eyasi See, dort müssen wir wieder hin, dort ist das Camp.
ViewSonnenuntergang