Der Regen hat unser Schiff dermaßen eingedreckt, dass wir es vorm Auslaufen noch mal Abspritzen. Die Berge von Chios sind superklar zu sehen, bei uns ist da meistens ein schlechtes Zeichen.

Blick auf ChiosFarbe am Himmel

Als nach knapp zwei Stunden Radio Istanbul und der DWD Sturmwarnung melden, entscheiden wir uns zur Umkehr. Dieses Mal steht der Marina-Mann am Steg, ist freundlich und hilft. Warum nicht gleich so?

Abend in cesme

Heute ist die Sicht gleich null, es ist sehr dunstig. Auf der Höhe von Izmir dampfen nicht allzu weit von uns vier Militärschiffe vorbei, ein seltsames Gefühl. Etwas später sind zwei Delfine bei uns, vielleicht sind es auch Tümmler von der Größe her. Sie bleiben aber nur kurz, spielen scheint nicht ihre Sache zu sein. Bereits um zwei Uhr sind wir in Plomarion auf Lesbos. Beim Anlegen ist uns ein Franzose behilflich, er sagt "Kalabria" - er hat sich an unseren Schiffsnamen "Geriatrix" erinnert: Wir haben ihn in Rocella Jonica in Kalabrien und auf Korfu vor zwei Jahren getroffen. Von seiner Freundin bekomme ich den "Jasses" Tipp. Das ist das Codewort um die Griechen etwas freundlicher zu stimmen.
Lesbos ist in Griechenland und wir dürfen heute nur hier bleiben, weil der Hafenmeister die Augen zudrückt. Wir müssen nach Mytilini zum Einklarieren.

PlomarionPlomarionPlomarion

Der nette Hafenmeister übersieht auch unseren Dorfrundgang. Auf dem kleinen Dorfplatz steht eine gigantische Platane unter der Restauranttische stehen. Hier wollen wir noch mal herkommen um Essen. Für heute ist noch genug in der Bordküche vom Markt in Alacati.
Am nächsten Morgen fahren wir zur Inselhauptstadt Mytilini. Gleich nach dem Auslaufen sehen wir ein ganzes Rudel Delfine. Sie sind aber nicht an uns interessiert, wir kreuzen nur ihren Weg. Die letzten Meilen vor der Stadt sind das reinste Minenfeld: Fischerbojen überall. Hoffentlich fangen wir kein Netz ein! Mythilini ist eine ziemlich laute unschöne Stadt. Rainer erledigt die Behördengänge und stellt fest: türkische Beamte sind netter als griechische! Was man generell insgesamt von Griechen und Türken sagen kann. Mit Hilfe des "Lonely Planet" finden wir dann doch ein nettes Lokal, aber morgen wollen wir noch mal zurück nach Plomarion.

MytiliniRizinus

Unseren 38. Hochzeitstag feiern wir unter der großen Platane.

PlatanenrestaurantPlomarion

Um ein bisschen mehr von Lesbos zu sehen, unternehmen wir mit einem Mietauto eine Inseltour. In der Gegend um Plomarion gibt es sehr viele Olivenhaine, das Öl von hier soll sehr gut sein. Der höchste Berg heißt……Olympos, wie meistens in Griechenland. Die Straße hinauf ist aber so schlecht, dass wir umkehren, selbst einem Leihauto kann man das nicht antun.

Lesbos

Am anderen Ende der Insel gibt es einen versteinerten Wald, sehr eindrucksvoll. Das dazu gehörige Museum in Sigri ist einzigartig, sicher - wie vieles hier - mit EU Geld gebaut.

versteinerter Waldversteinerter WaldDistelblüte

Lesbos ist sehr grün und hat sogar richtige Wälder. Auf dem Rückweg besuchen wir noch ein Kloster, total zugewachsen, die Mönchszellen sollen noch bewohnt sein.

Kloster

Außer dem Olivenöl ist Lesbos bzw. Plomarion bekannt für den besten griechischen Ouzo. Die Destillerie ist nicht allzu weit außerhalb des Städtchens und kann man besichtigen. Und probieren kann man auch.

Ouzo-Destillerie

Das Städtchen Plomarion zieht sich steil den Hang hoch, sehr schmale Strässchen - bis hoch hinauf sieht man noch Autos darauf.

PlomarionFrauen von PlomarionPlomarion

bis Alacati

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