Seit Jahren versprechen wir Monika und Toby bei der Mangoernte behilflich zu sein. Dieses Jahr klappt es. Die Finca MonTor befindet sich in den Hügeln ausserhalb Nerja an der spanischen Costa del Sol. Nach 2300 km erreichen wir die Finca. Unser WoMo parken wir auf halben Weg von der Hauptstrasse zum Haus; der Weg ist einfach zu steil und zu schlecht ist.

Nachdem unser Gepäck verstaut ist, bekommen wir eine erste Einweisung in Sachen Mango-Ernte, die verschiedenen Sorten, welche Früchte reif zur Ernte sind und welche nicht.

Unbarmherzig brennt die Sonne vom Andalusischen Himmel. Es herrscht Wasserknappheit und Toby macht uns mit seinem Wassersparprogramm vertraut. Das Duschwasser wird in einem Eimer aufgefangen und zur Toilettenspülung benutzt, das Duschwasser am Pool zum Wässern der Pflanzen. Der Pool ist aber gefüllt und bringt willkommene Abkühlung.

Trotzdem ist die Finca ein Blütenparadies dank Monikas Pflege.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gehen wir zu unserem ersten Einsatz. Es ist halb zehn und bei diesen Temperaturen auf jeden Fall zu spät. Die Sonne knallt auf das Gelände. Rainer bekommt Kreislaufprobleme und muss aus der Sonne. Auch ich finde die Arbeit ziemlich anstrengend, besonders das Transportieren mit dem Schubkarren macht mir Probleme. Und die Entscheidung welche darf ich abmachen und welche nicht. Welche Früchte sind rund und welche flach? Egal um zwölf Uhr bin ich auch geschafft und brauche eine Pause bzw. eine Abkühlung im Pool.

Nach einer Siesta bis ½ 5 geht die Arbeit weiter. Jetzt fällt es mir etwas leichter, denn die Sonne ist herumgewandert und der Mangohang liegt jetzt im Schatten aber auch da hat es noch ca. 32 Grad. Ich kann auch schon fühlen was rund ist und was flach. Um 19 Uhr haben wir 36 Steigen geerntet - ca. 17 kg pro Steige.

Am nächsten Morgen beginnt Rainer schon um halb acht mit der Arbeit - bevor die Sonne da ist. Danach verzieht er sich in die kühle Küche und schneidet er die reifen zusammengelesenen Mangos klein, hackt Knoblauch und schnippelt Ingwer. Daraus entsteht am Abend Monikas berühmtes Mango-Chutney.
Auch ich habe mir was einfallen lassen um die Hitze besser zu ertragen. Ich halte meine Bluse feucht, dadurch ist meine Haut gekühlt und das hilft eine ganze Menge. Bis ein Uhr haben Toby und ich uns zur 4. Terrasse hochgearbeitet - es gibt deren elf. Während ich was zum Mittagessen vorbereite, erledigt Toby noch die dritte und nach der Siesta um fünf sind wir auf zwei und damit ist es für heute genug.

Um sechs Uhr weckt mich ein Donnerschlag, es gewittert und kommt sogar zum regnen für ca. 20 Minuten. Zum Arbeitsbeginn ist es ein bisschen kühler als die Tage zuvor und der Himmel ist etwas bedeckt. Doch der Schein trügt, am Nachmittag klettert das Thermometer auf 36 Grad! Heute sind die halben Terrassen am Zaun dran. Hinunter mit dem Schubkarren geht gut, zurück über die untersten Terrassen zum Weg. Die Kurve mit dem vollen Schubkarren ist nicht so einfach und prompt kippt meine Ladung um. Glücklicherweise rollen die Früchte nicht allzu weit und sind bald wieder eingesammelt.


Bei den heutigen Temperaturen hat nach der Siesta niemand mehr Lust in die Mangos zu gehen. Es gibt auch Arbeit in der Küche. Mangos werden geschält und klein geschnippelt, dazu Zwiebel, Knoblauch und Ingwer und mit Zucker, Essig und Gewürzen zu einem Chutney gekocht. So werden die reifen Früchte verwertet.

Nachdem wir einmal alle Terrassen durchgegangen sind, werden die Früchte in Nachbars Garten geerntet. Der Nachbar macht nicht viel, das Unkraut steht meterhoch, wickelt sich um die Achse des Schubkarrens und das klettenartige Zeug bleibt in den Klamotten hängen und juckt wie sonst was. Ich hatte noch nie im Leben so viele Insektenstiche! An der Bar am Abend wird sich erholt.


Auch am Sonntag geht die Ernte weiter. Nach einer Morgenschicht gehen wir in das Restaurant "Los Caracoles" etwas weiter oben am Berg, Das Essen ist super und die Aussicht fantastisch. Irgendwie muss man ja merken, dass heute Sonntag ist. Die Siesta wird ausgedehnt bis zum Abendessen, keine zweite Ernteschicht heute!

Hurra, ab heute dürfen die großen flachen Früchte geerntet werden. Das gibt ein Stück! Eine Maßeinheit ist eine große Handfläche, z. . Tobys. Die kleineren dürfen noch ein bisschen wachsen!
Man merkt richtig, wie der Baum aufatmet, wenn die Äste vom Gewicht der Früchte befreit werden! 80 Boxen stehen heute am Straßenrand, der große Laster muss kommen und der ist dann wirklich randvoll!

In der Nacht gibt es ein kräftiges Gewitter und es regnet ziemlich stark. Die Strasse ist ausgewaschen, hoffentlich haben wir keine Probleme beim Rausfahren morgen. Zum Ernten ist es zu nass und so zeigt uns Toby ein bisschen die Gegend. Von einem Hügel hoch über Frigiliana hat man einen tollen Blick auf die Stadt.

. Dann fahren wir in die Berge hinein zu einem kleinen Nest namens Acebuchal, hier saßen zu Francos Zeiten die Rebellen. Mittlerweile wird das Dörfchen restauriert für die Touristen, es gibt sogar eine kleine Kneipe, in der wir tolle Tapas zum Mittagessen bekommen. Unsere kleine Spritztour dauert fast den ganzen Nachmittag.

Am Abend treffen wir uns mit Monika in Nerja und zum Abschied gehen wir in eine Tapa Bar, die hauptsächlich Fischtapas serviert. Sehr lecker!
Dann kommt der Abschied. Unsere Schuhe und Arbeitsklamotten lassen wir hier, vielleicht bis zur nächsten Ernte!