26. Juli: Heute haben wir ein Auto gemietet. Die Rolex, die Rainer in Marmaris erstanden hat, hat leider nach zwei Tagen den Geist aufgegeben. Mit unserem Mietauto fahren wir nach Marmaris, ca. 250 km. Die Uhr wird umgetauscht, sie geht übrigens immer noch!!!
Auf dem Weg zurück machen wir ein bisschen Sightseeing entlang der lykischen Küste. Fürs Mittagessen finden wir mitten im Wald ein Restaurant, das hauptsächlich Forellen serviert. Man sitzt mitten im Fluss und kann die Kühle geniessen.


Auf dem Weg nach Saklikent kommen wir an einer Thermalquelle mit angeblich 38 Grad heissem Wasser vorbei. Seit Alexander der Grosse seine Soldaten von allen möglichen Gebrechen geheilt hat, gilt sie als Heilquelle. Angeblich soll das Wasser helfen bei Magen- und Darmproblemen, Haarausfall, Hämorrhoiden, Unfruchtbarkeit, Rheuma, Gicht, Schweissgeruch (klar, macht jedes Wasser), Pickel, kurzum eigentlich bei allem. Trotzdem konnten wir uns nicht entschliessen hier zu übernachten, schade eigentlich.


Etwas weiter liegt die Saklikent Schlucht, ein imposanter Canyon. Senkrecht abschliessende, bis zu 300m hohe Felswände umschliessen einen tobenden Fluss. Ach ja, der Schlamm des Flusses gilt als heilsam...


Entlang der Strasse befinden sich Restaurant an Restaurant mit vielen Kissen und vielen freien Plätzen. Im Paradise Motel sind wir die einzigen Gäste. Die Zimmer sind in einem Anbau untergebracht, der sich untertags so aufgeheizt hat, dass man wie in der Sauna schläft. Fenster öffnen geht nicht wegen der vielen Schnaken.... Und der Ventilator macht nur heissen Wind...
Die drei Frauen des Lokals sind den ganzen Abend mit Pfannkuchen backen beschäftigt, sie werden wie Brot gegessen.


27. Juli: Gerade hier in diesem Küstenabschnitt gibt es jede Menge "alte Steine" meistens lykischen Ursprungs. Tlos war eine der mächtigsten lykischen Städte. Die Bewohner kontrollierten in bester Lage das gesamte Xanthos-Tal. Die Gräber in der Felswand sind mit Kriegerreliefs und Inschriften verziert.

Wie Tlos zählte auch Pinara zu den sechs bedeutendsten lykischen Städten. Es liegt etwas abseits der Strasse inmitten vieler Pinienbäume. Das Königsgrab ist noch gut zu erreichen, dann muss auf die nächste Felsterrasse etwas klettern. Die eigentliche Stadt kann man nur noch erahnen. Hinter der Terrasse steigt eine 450 m hohe Felswand senkrecht auf, die von mehr als 900 Gräbern durchsetzt ist. Zum Bau wurden Strickleitern und Hängegerüste herabgelassen. Wir sind so früh hier, der Wächter kommt erst als wir schon wieder am Auto sind. Da er für uns zu spät war, lehnt er das zu zahlende Eintrittsgeld ab, eine nette Geste.

Dafür verlangt der Wächter von Letoon stolze 5 Türkendollar. Letoon war das Hauptheiligtum des lykischen Bundes, genannt nach der Zeus-Geliebten Leto, die Mutter der Götterzwillinge Artemis und Apoll.

Das zum Weltkulturerbe gehörende Xanthos ist nicht so ganz einfach zu finden. Das Harphyien-Monument und den Pfeilersarkophag sieht man auch von ausserhalb des Zaunes. Allerdings sind wir davon nicht so sehr beeindruckt, vielleicht haben wir uns auch schon satt gesehen.
Alte Steine haben wir jetzt genug gesehen. Deshalb fahren wir über die Berge zurück nach Finike.

Am 1. August ist unser Rückflug nach Deutschland.

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