
Der Zollhafen für
Kroatien ist Umag.
Umag ist ein alter venezianischer Weinhafen und heute ein moderner
Yachthafen und Touristenort. Den Charme der kleinen Altstadt kann
man jetzt im Frühling noch richtig genießen, in der Saison
wälzen sich sicher die Massen durch die engen Gassen.
  
Im Laufe der nächsten
Tage besuchen wir noch einige der Hafenstädte Istriens, segelnder
Weise, versteht sich, mal mit Autopilot, mal ohne.
 
Rovinj ist der italienischste
aller Küstenorte und wird auch "Adriaperle" genannt.

Etwas weiter südlich
liegt die Großstadt Pula. Das einstige "Rom Istriens",
prunkt noch heute mit einer grandiosen antiken Arena. Natürlich
gehören Werft und Industriehafen zu einer solchen Stadt, aber
die Gassen der Altstadt haben ihren Reiz. Auf dem Markt und in der
alten Markthalle im Zentrum bekommt man alles um die Bordküche
aufzufüllen.
 
Vrsar ist die Stadt des
Marmors. Aus den nahen Steinbrüchen kamen die Bausteine für
die Kirchen und Paläste Venedigs und Ravennas. Das reiche Vrsar
zahlte als einzige venezianische Stadt Istriens auch nie Steuern
an die Signoria. Für uns bleibt das Städtchen in Erinnerung
wegen der köstlichen gefüllten Tintenfische in einem kleinen
Restaurant oben auf dem Hügel. Und dem kleinen Zubehörladen
von Harry aus Mannheim.
  
Jeder Hafen bedeutet natürlich
auch anlegen und ablegen. Mit der Zeit werden unsere Manöver
immer besser, wenn man von einem Rumms beim Anlegen mal absieht.
Und Fender mitsamt Bootshaken haben wir auch nur einmal ins Wasser
geworfen. Und Rainer hat immer eine Wasserpumpenzange parat!

Der Wind und das Wetter
zeigen uns (fast) ihre ganze Bandbreite. Am einen Ende üben
Rainer und Karl bei Windstille "wenden in der Flaute".
Und am anderen Ende haben wir Starkwind von 40-45 Knoten, fast ohne
daß es ungemütlich wird, was den Skipper zu Beigeisterungsstürmen
über das Segelverhalten seines Schiffs hinreißt.
Natürlich gibt es
auch mal Probleme, z.B.als ich mit dem Hintern unbemerkt Plotter
und Funk ausgeschalte und wir kurzzeitig ohne Position sind. Allerdings
nicht wirklich, denn ich habe ja noch den kleinen Hand GPS. Jedenfalls
lernen wir dadurch, wie wichtig es ist, auf konventionelle Navigation
nicht ganz zu verzichten. Aber der elektronische Navigator ist schon
klasse!
 
Oder Unwettermeldungen
über Funk, die uns so lange nervös machen, bis wir merken,
daß sie nicht für unserem Gebiet gelten.
Einen Tag Starkwind sitzen
wir in einer geschützten Bucht der kleinen Insel Unije aus.
Bis auf ein paar Emmas sind wir hier ganz allein.
 
Während Rainer sein
Basilikum-Pflänzchen pflegt (die Tomatenplantage ist etwas
geschrumpft), probieren Karl und ich die Wassertemperatur, aber
bei 15 Grad kann man das eigentlich nur Ganzkörperkneippen
nennen.

 
Auch das Kulinarische kommt
nicht zu kurz: Karl und ich kaufen die Markthalle von Pula leer
und Rainer kocht. Die Shrimps mit viel Knofel sind sehr lecker,
die Chevapcici auch, nur das Fett derselben verstopft uns leider
den Ausguß und das beschert Rainer und Karl einen Vormittag
Arbeit.
 
Nach 10 Tagen sind wir
zurück in Punta Gabbiani und "GERIATRI'X' in ihrer Box.

Das Deck muß geschrubbt
werden und die Bilder verarbeitet.
 
Der erste Törn ein
gegluecktes Abenteuer!

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